HAMBURG/HANNOVER (dpa-AFX) - Gute Nachrichten für Tui : Die
Hamburger Reederei Hapag-Lloyd, an der Tui noch rund 43 Prozent
hält, hat am Kapitalmarkt mehr Kredit bekommen als erwartet. Die
Hapag-Lloyd AG habe eine Unternehmensanleihe in Höhe von etwa 700
Millionen
US-Dollar am Kapitalmarkt platziert, teilte die Tui AG am Samstag in
Hannover mit. Ursprünglich waren mal 500 Millionen Dollar angedacht.
Aufgrund der hohen Nachfrage sei das Volumen erhöht worden. Darüber
hinaus habe Hapag-Lloyd eine syndizierte Kreditlinie in Höhe von 360
Millionen Dollar erhalten. 

    Hapag-Lloyd und Tui hatten am 22. September angekündigt, die
Schulden der im Zuge der Finanzkrise stark angeschlagenen
Containerschifffahrt-Reederei neu zu ordnen. Voraussetzung dafür war
die Rückgabe der Staatsbürgschaft über 1,2 Milliarden Euro. Wie
damals
angekündigt, bekommt Tui jetzt auch einen Überbrückungskredit über
227 Millionen Euro zurück - zudem darf die Reederei wieder Zinsen auf
andere von Tui an Hapag-Lloyd gegebene Kredite zahlen. Tui rechnet - wie
im September bereits angekündigt - wegen gestundeter Zinsansprüche
mit einer Zahlung von rund 65 Millionen Euro. 

    Das alles trägt zu einer Besserung der finanziell angespannten
Situation des Reisekonzerns bei. Zudem konnte das Unternehmen Ende
September Schuldscheindarlehen über 100 Millionen Euro begeben. Der
wegen seiner vielen Strategiewechsel in den vergangenen Jahren
umstrittene Tui-Chef Michael Frenzel kommt damit bei seinem geplanten
Umbau des Konzerns zu einem reinen Touristikunternehmen voran. Die
Neuordnung der Hapag-Lloyd-Finanzen gilt wichtiger Schritt, damit sich
Tui ganz von ihrem Anteil an der im Zuge der Wirtschaftskrise fast
untergegangenen Unternehmens trennen kann.

    Frenzel sucht nach dem bestmöglichen Ausstieg aus der Beteiligung.
Das Hamburger Albert-Ballin-Konsortium, das der Tui 2008 die Mehrheit
an der Reederei abgekauft hat, hat dabei ein Vorkaufsrecht. Hapag-Lloyd,
die früher als Ertragsperle galt, aber durch die Krise schwer
gelitten hat, fährt mit dem Aufschwung wieder Gewinne ein. 

    Um im touristischen Geschäft zu wachsen, erwägt die Tui-Spitze
seit längerem eine Komplettübernahme der Konzerntochter Tui Travel
 . In ihr hat Tui das Pauschalreisegeschäft
gebündelt, das 2007 mit dem britischen Anbieter First Choice in London
verschmolzen wurde. Der Konzern in Hannover hält mit mehr als 57
Prozent die Mehrheit an dem börsennotierten Unternehmen./zb/enl
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