HANNOVER (dpa-AFX) - Der weltgrößte Reisekonzern Tui  hat
sich nach eigenen Angaben noch nicht auf einen Weg zur Verwertung
seiner Beteiligung an der Reederei Hapag-Lloyd festgelegt. "Es gibt
weder Festlegungen auf eine Option noch Entscheidungen zur Verwertung
unseres Hapag-Lloyd-Anteils", sagte ein Konzernsprecher am Freitag nach
einer Sitzung des Tui-Aufsichtsrats auf Mallorca. Das im MDax
 Unternehmen halte sich nach wie vor alle Optionen offen. 

    Die Tui-Spitze um Vorstandschef Michael Frenzel will das Unternehmen
zu einem reinen Reisekonzern umbauen und das touristische Geschäft
ausweiten. Um dafür finanziellen Spielraum zu bekommen, will Frenzel
die 43,3-Prozent-Beteiligung an der Container-Reederei Hapag-Lloyd
abstoßen. Auf welche Weise das geschehen soll, ist noch offen. Ein
Vorkaufsrecht hat das Hamburger Konsortium, das der Tui 2008 die
Mehrheit
an der Reederei abgekauft hat. 

    Hapag-Lloyd, die früher als Ertragsperle galt, aber durch die
Wirtschaftskrise schwer gelitten hat, fährt mit dem Aufschwung jetzt
wieder gute Gewinne ein. Andererseits gibt es aber noch Skepsis, ob die
positive Konjunkturentwicklung anhält. Die Tui-Beteiligung wird
derzeit mit rund 1,2 Milliarden Euro bewertet. Ihre Veräußerung ist
der Schlüssel für alle weiteren Pläne, hieß es immer wieder bei Tui.


    Um im touristischen Geschäft zu wachsen, erwägt die Tui-Spitze
seit längerem eine Komplettübernahme der Konzerntochter Tui Travel
 . In ihr hat Tui das Pauschalreisegeschäft
gebündelt, das 2007 mit dem britischen Anbieter First Choice in London
verschmolzen wurde. Der Konzern in Hannover hält mit mehr als 57
Prozent die Mehrheit an dem börsennotierten Unternehmen./stw/he
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