(Neu: weitere Analystenkommentare unter anderem von Unicredit)

     - Die Aktie von Bayer <BAYN.ETR> hat am
Freitag unter einer enttäuschenden Bilanz für 2009 gelitten. Viele
Börsianer
bemängelten auch den Ausblick auf das laufende Jahr. Im frühen Handel
brachen die Anteilsscheine des Chemie- und Pharmaunternehmens am
Dax-Ende um 3,33 Prozent auf 47,74 Euro ein. Das Tief lag bei 47,19
Euro. Der deutsche Leitinde<DAX.ETR>X.ETR> erholte sich
gleichzeitig um
0,62 Prozent auf 5.566,45 Punkte.

    Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank sieht die Zahlen für
das vierte Quartal 2009 wegen umfangreicher Einmaleffekte unter seinen
und den Markterwartungen. Er rechnet zudem nach der Prognose von Bayer
für 2010 mit einer Reduzierung der Ergebnisschätzungen, während das
Umsatzziel "ok" gewesen sei. Wendorff bewertet Bayer-Aktien mit "Add"
beim Kursziel 60 Euro.

    "Die Quartalszahlen waren mit Ausnahme des Umsatzes schlechter als
von mir und vom Markt erwartet", sagte ein anderer Analyst in seinem
Kommentar am Morgen. Vor allem die geringere Profitabilität in der
Gesundheitssparte habe das Ergebnis unter die Schätzungen gedrückt,
während der Pflanzenschutz und auch der Teilkonzern Material Science
sogar positiv überrascht hätten. Die außerordentlichen Aufwendungen
seien unterdessen deutlich höher als erwartet gewesen. Der Ausblick
liege mehr oder weniger im Rahmen der Prognosen.

    Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank kommentierte die
Zahlen im Vergleich zu den<BAS.ETR>SF  am Vortag: "Das
nennt
man wohl Zwei-Klassen-Gesellschaft. BASF lieferte gestern wirklich gute
Zahlen und einen positiven Ausblick und Bayer kommt heute nun eher
mit Moll-Daten. Damit steht es in einem stimmungsgetriebenen Markt
aktuell 1:0 für BASF." Andere Börsianer bestätigten diese Sicht und
sprachen von Umschichtungen aus Bayer in BASF. Die Aktie des
weltgrößten Chemiekonzerns legte 1,51 Prozent auf 41,735 Euro zu.

    Andreas Heine, Analyst bei der UniCredit Bank, sieht die
Quartalszahlen und auch den Ausblick fast auf Höhe der Erwartungen. Da
die
Verbesserungen vor allem aus der Material Science-Sparte kämen, diese
aber für Investoren nicht der Kernbereich sei, dürfte der Ausblick der
Aktie aber nicht helfen. Entsprechend überrasche das Minus nicht. Heine
stufte Bayer zuletzt mit "Hold" ein.

    Die Krise bremste Bayer im vergangenen Jahr etwas stärker als
erwartet. Umsatz und Ergebnis sollen nun bis 2012 wieder kontinuierlich
steigen. So sei bis zum Jahr 2012 mit einem jährlichen Umsatzwachstum
von währungs- und portfoliobereinigt etwa fünf Prozent zu rechnen,
hieß es. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen,
Steuern, Abschreibungen (EBITDA) und vor Sonderposten soll im gleichen
Zeitraum auf eine Größenordnung von acht Milliarden Euro steigen. Für
das bereinigte Ergebnis je Aktie wird ein jährlicher Zuwachs von
durchschnittlich zehn Prozent und damit ein Anstieg in der
Größenordnung von fünf Euro je Anteilsschein angestrebt./ck/fat/ag