- Der anhaltende Druck auf die Arzneimittelpreise,
Patentabläufe bei Medikamenten mit Milliardenumsätzen sowie die
geplante Gesundheitsreform in den USA werden 2010 die bestimmenden
Themen im Pharmasektor sein. Auch in Deutschland ist durch die neue
Regierung mit Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) Bewegung
in die Diskussion über Arzneimittelpreise, Kosten- und Nutzenbewertung
von Medikamenten und Zusatzbeiträge für Millionen Krankenversicherte
gekommen. Vom 3. bis 4. Februar treffen sich Vertreter der
Pharmabranche wie der Chef der Pharmasparte von Merck <MRK.ETR>
mit Kollegen von Bayer Schering P<BAY.ETR>Y.ETR> oder auch
San<PSAN.PS<SNW.ETR>SAN.PSE>  in Wiesbaden zur
"Handelsblatt"-Konferenz "Pharma 2010", um Nutzenbewertung,
Wachstumschancen und über den
Pharmastandort Deutschland zu diskutieren.

    Rösler will die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen
Krankenversicherung senken. Er habe Krankenkassen und Pharmaverbände zu
Gesprächen
über Einsparmöglichkeiten ins Ministerium eingeladen, sagte er jüngst
im Gespräch mit der "FAZ". "Denn ich bin nicht dafür zuständig, dass
die Pharmaunternehmen ihre Gewinnmargen mit neuen Präparaten hoch
halten - sondern dafür, dass sie innovative Medikamente auf den Markt
bringen, die den Patienten nützen." Dass es dort Einsparmöglichkeiten
gebe, sei unbestritten, so der Minister.

    "Die größten Herausforderungen für die Branche sind die
Gesundheitsreform und das sogenannte Patent-Cliff in den Jahren 2010 bis
2013",
sagt Fondsexperte Thomas Bucher von der Fondsgesellschaft der Deutschen
Bank (DWS). Eine Einschätzung, die auch Markus Manns von
Union-Investment teilt. Doch den Demokraten von US-Präsident Barack
Obama fehlt nach dem Sieg der Republikaner bei der Senatorenwahl im
traditionell demokratischen Bundesstaat Massachusetts im Senat die
nötige 60-Stimmen-Mehrheit, um ihr Reformvorhaben dort bequem
durchzusetzen. Branchenkenner wie der neue Chef des Schweizer
<NOVN.VT<NOT.FSE> Novartis   Joe Jimenez
erwarten daher, dass
der Präsident seine umstrittene Gesundheitsreform zugunsten eines
Kompromisses abspecken wird./ep/zb