Viscom SE: Anhaltende
Marktschwäche prägt den Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten
2024
Auftragseingang: 58.076 T€ (Vj.: 90.232 T€); -35,6 %
Auftragsbestand: 23.843 T€ (Vj.: 44.509 T€); -46,4 %
Umsatz: 63.185 T€ (Vj.: 80.207 T€); -21,2 %
EBIT: -5.911 T€ (Vj.: 2.612 T€)
Hannover, 14. November 2024 – Das
Marktumfeld, in dem die Viscom SE (ISIN DE0007846867) agiert,
bleibt weiterhin herausfordernd und die zurückhaltende
Investitionsbereitschaft der Viscom-Kunden, vor allem aus den
Bereichen Automotive und Industrieelektronik, ist anhaltend
spürbar. Die schwache Nachfrage in den Märkten spiegelt sich im
Auftragseingang wider. Kunden erteilten der Viscom SE in den ersten
neun Monaten des Jahres 2024 mit 58.076 T€ rund 36 % weniger
Aufträge im Vergleich zum Vorjahr (Vj.: 90.232 T€). Viscom erzielte
in den ersten drei Quartalen 2024 insgesamt Umsatzerlöse in Höhe
von 63.185 T€ und lag damit rund 21 % unter dem vergleichbaren
Vorjahreswert (Vj.: 80.207 T€). Das Ergebnis der betrieblichen
Tätigkeit (EBIT) wurde durch die stark reduzierte Gesamtleistung,
bilanzielle Wertberichtigungen auf Vorräte sowie aufgrund von
Sondereffekten aus umgesetzten Personalreduzierungen belastet und
betrug -5.911 T€ (Vj.: 2.612 T€). Dies entsprach einer EBIT-Marge
von -9,4 % (Vj.: 3,3 %). Das Periodenergebnis belief sich auf
-4.953 T€ (Vj.: 781 T€). Der Materialaufwand reduzierte sich um
21.985 T€ auf 18.806 T€ (Vj.: 40.791 T€). Der Personalaufwand in
Höhe von 30.168 T€ lag insbesondere aufgrund der geringeren Anzahl
der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter bedingt durch die
bereits durchgeführten Personalanpassungsmaßnahmen, den Abbau von
Rückstellungen für Urlaub und Überstunden (1.098 T€) sowie durch
die eingeführte Kurzarbeit am Standort der Viscom SE in Hannover
(472 T€) unter dem Wert des Vorjahres (Vj.: 32.291 T€).
Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen (10.198 T€;
Vj.: 11.339 T€), insbesondere aufgrund gesunkener Kosten für
Verwaltung, Reisen, Vertrieb und aus Gewährleistungen und
Nacharbeiten und gegenläufiger Einmaleffekte für
Restrukturierungsmaßnahmen von rund 764 T€, wirkte sich
ergebniserhöhend aus. Ergebnisbelastend schlugen sich die um 197 T€
auf 5.052 T€ (Vj.: 4.855 T€) gestiegenen Abschreibungen sowie der
Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge (851 T€; Vj.: 924 T€)
im Quartalsergebnis nieder. Im ausgewiesenen EBIT des dritten
Quartals 2024 sind Einmaleffekte für Restrukturierungsmaßnahmen von
rund 764 T€ sowie bilanzielle Wertberichtigungen auf Vorräte in
Höhe von 972 T€ enthalten.
Die Viscom SE rechnet aufgrund des aktuell herausfordernden
Marktumfeldes auch im vierten Quartal 2024 mit einer verhaltenen
Geschäftsentwicklung. Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet der
niedersächsische Maschinenbauer weiterhin einen Auftragseingang und
einen Zielumsatz von 80 bis 95 Mio. € und bestätigt damit die
Prognose vom 23. Mai 2024. Die EBIT-Marge wurde vor dem
Hintergrund, der sich weiter verzögernden Projekte und der sich
daraus ableitenden Unterauslastung in allen Unternehmensbereichen
und Gesellschaften entsprechend angepasst und am 6. August 2024 dem
Kapitalmarkt kommuniziert. Die Kostenbasis wird im Jahr 2024 noch
nicht die gewünschten reduzierenden Effekte aus den bereits
eingeleiteten Effizienz- und Kostenreduzierungsmaßnahmen aufweisen.
Das Management der Viscom SE rechnet daher für das Geschäftsjahr
2024 mit einer EBIT-Marge vor Sondereffekten zwischen -3 und -9 %.
Dies entspricht einem EBIT vor Sondereffekten in Höhe von -2,9 bis
-7,2 Mio. €. Über den Umfang der Sondereffekte zum Jahresende kann
aufgrund der aktuell laufenden Gespräche mit dem Betriebsrat der
Viscom SE noch keine belastbare Aussage getroffen werden. Außerdem
sind weitere zu erwartende Wertberichtigungen auf Vorräte aufgrund
der aktuell geringeren Geschäftstätigkeit noch nicht abschätzbar.
Diese werden jedoch zu einer weiteren Ergebnisbelastung führen. Mit
einer generell verbessernden Situation bei den
Investitionsentscheidungen und der Auftragserteilung der
Viscom-Kunden rechnet die Viscom SE frühestens im Laufe des ersten
Halbjahres 2025. Aufgrund der anhaltenden Herausforderungen wird
die Viscom SE das bereits im letzten Jahr eingeleitete
Effizienzprogramm weiter mit dem Ziel forcieren, Prozesse und
Strukturen weiter zu straffen und somit Kosten zu senken, dies
immer in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat und dem Betriebsrat
der Viscom SE.
Als Innovationstreiber arbeitet die Viscom SE intensiv an Neu- und
Weiterentwicklungen ihrer Inspektionssysteme und ist dabei
technologisch führend beim Einsatz von Inspektionslösungen mit
einer hundertprozentigen Fehlererkennung. Das Interesse an den
Inspektionssystemen aus dem Hause Viscom ist auch im aktuell
schwierigen Marktumfeld groß. Das Kunden- und Democenter am
Standort Hannover verzeichnet eine hohe Auslastung. Viele bereits
sehr konkrete Projekte werden mit den Viscom-Kunden in allen
Regionen weltweit besprochen. Die Viscom SE ist zuversichtlich,
sobald die Absatzschwäche im Bereich der Automobilindustrie und die
Auswirkungen auf deren Zulieferindustrie überwunden sind und die
Investitionsbereitschaft der Kunden wieder zunimmt, dass auch
wieder mehr Aufträge aus diesem Volumensektor an die Viscom SE
erteilt werden. Viel Aktivität sieht die Viscom SE im Bereich der
Batteriezelleninspektion bei ihrem Tochterunternehmen, der Exacom
GmbH. Mit der Viscom Technologie ist die Exacom Technologieführer
bei der automatischen 100 %-Röntgenprüfung von Batteriezellen. Die
Markterwartungen sind basierend auf dem wachsenden Bedarf an
Energiespeichern positiv, wenngleich es im Bereich der
Elektromobilität ebenfalls zu Verzögerungen beim Aufbau neuer
Gigafactories in Europa kommt. Die nicht voll ausgelasteten
Fertigungskapazitäten in China und Asien stehen dem Kostendruck
beim Aufbau europäischer Produktionslinien gegenüber.
Zuverlässigkeit und Sicherheit der Batteriezellen müssen in jeder
Produktionslinie durch Qualitätskontrolle gewährleistet werden.
Darin sieht die Viscom SE grundsätzlich ein großes Potenzial für
ihre Technologie und herausragenden Inline-Inspektionslösungen,
jedoch ist der Umfang des Erfolgs auch an die Entwicklungen im
Aufbau der europäischen Batteriezellenproduktion gekoppelt. Es wird
derzeit an aufwändigen Projekten mit längeren Laufzeiten
gearbeitet. Um die Abhängigkeit von der Automobilindustrie weiter
zu reduzieren, positioniert sich Viscom auch in anderen
Zukunftsmärkten wie der Batteriefertigung in der
Consumer-Elektronik, der Datenverarbeitung, im Sicherheits- und
Aerospacebereich sowie dem Back-End der Halbleiterfertigung.
Megatrends wie Elektrifizierung, Automatisierung und
Digitalisierung bieten gute Erholungs- und Wachstumschancen für
Viscom in neuen Bereichen in den nächsten Jahren.
Der Konzern-Quartalsfinanzbericht zum
30. September 2024 steht ab sofort auf der Unternehmenswebseite
www.viscom.com unter der Rubrik Unternehmen/Investor Relations zum
Download zur Verfügung.
KONZERN-KENNZAHLEN
Konzern-Gesamtergebnisrechnung |
|
01.01.-30.09.2024 |
01.01.-30.09.2023 |
Umsatzerlöse |
T€ |
63.185 |
80.207 |
EBIT |
T€ |
-5.911 |
2.612 |
EBIT-Marge |
% |
-9,4 |
3,3 |
Periodenergebnis |
T€ |
-4.953 |
781 |
Ergebnis je Aktie |
€ |
-0,57 |
0,11 |
Mitarbeiter zum 30.09. |
|
540 |
595 |
Konzern-Bilanz |
|
30.09.2024 |
31.12.2023 |
Aktiva |
|
|
|
Kurzfristige Vermögenswerte |
T€ |
70.890 |
94.276 |
Langfristige Vermögenswerte |
T€ |
30.466 |
31.736 |
Gesamtvermögen |
T€ |
101.356 |
126.012 |
Passiva |
|
|
|
Kurzfristige Schulden |
T€ |
37.106 |
51.454 |
Langfristige Schulden |
T€ |
9.487 |
14.305 |
Eigenkapital |
T€ |
54.763 |
60.253 |
Gesamtkapital |
T€ |
101.356 |
126.012 |
Eigenkapitalquote |
% |
54,0 |
47,8 |
Konzern-Kapitalflussrechnung |
|
01.01.-30.09.2024 |
01.01.-30.09.2023 |
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit |
T€ |
17.447 |
-366 |
Cashflow aus Investitionstätigkeit |
T€ |
-3.024 |
-3.548 |
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit |
T€ |
-4.560 |
-6.525 |
Finanzmittelbestand Ende der Periode |
T€ |
-15.249 |
-28.369 |
SEGMENTINFORMATIONEN
|
|
01.01.-30.09.2024 |
01.01.-30.09.2023 |
EUROPA |
|
|
|
Umsatzerlöse |
T€ |
39.757 |
47.805 |
EBIT |
T€ |
-5.952 |
2.597 |
EBIT-Marge |
% |
-15,0 |
5,4 |
AMERIKA |
|
|
|
Umsatzerlöse |
T€ |
9.444 |
11.345 |
EBIT |
T€ |
201 |
264 |
EBIT-Marge |
% |
2,1 |
2,3 |
ASIEN |
|
|
|
Umsatzerlöse |
T€ |
13.984 |
21.057 |
EBIT |
T€ |
-609 |
599 |
EBIT-Marge |
% |
-4,4 |
2,8 |
Konsolidierungsdifferenzen EBIT |
T€ |
449 |
-848 |
Über Viscom
Die Viscom SE entwickelt, fertigt und
vertreibt hochwertige Inspektionssysteme. Das Portfolio umfasst die
komplette Bandbreite der optischen Inspektion und Röntgenprüfung.
Im Bereich der Baugruppeninspektion für die Elektronikfertigung
gehört das Unternehmen zu den führenden Anbietern weltweit. Die
Systeme von Viscom lassen sich kundenspezifisch konfigurieren und
miteinander vernetzen. Hauptsitz und Fertigungsstandort ist
Hannover. Mit einem großen Netz aus Niederlassungen,
Applikationszentren, Servicestützpunkten und Repräsentanten ist
Viscom international vertreten. Gegründet 1984 notiert die Viscom
SE seit 2006 an der Frankfurter Wertpapierbörse (ISIN:
DE0007846867). Weitere Informationen finden Sie unter
www.viscom.com.
Soweit diese Meldung Prognosen
oder Erwartungen enthält oder Aussagen die Zukunft betreffen,
können diese Aussagen mit Risiken und Ungewissheiten behaftet sein.
Daher können wir nicht garantieren, dass die Erwartungen sich auch
als richtig erweisen. Die tatsächlichen Ergebnisse und
Entwicklungen können wesentlich von den geäußerten Erwartungen und
Annahmen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen
verursachen können, gehören unter anderem Veränderungen der
allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation,
Wechselkurs- und Zinsschwankungen, nationale und internationale
Gesetzesänderungen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung,
die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu
aktualisieren.
Kontakt:
Viscom SE
Investor Relations
Sandra M. Liedtke
Carl-Buderus-Str. 9-15
30455 Hannover
Tel.: +49-511-94996-791
Fax: +49-511-94996-555
investor.relations@viscom.de
14.11.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer
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