ENSE (dpa-AFX) - Der Kettcar-Hersteller Kettler will sein
Insolvenzverfahren noch in diesem Jahr abschließen. Das sagte am
Mittwoch der zum Sachwalter bestellte Experte Christoph
Schulte-Kaubrügger. Das "Handelsblatt" hatte zuvor darüber berichtet.

    Der Sport- und Freizeitartikel-Hersteller hatte Anfang Juni
Insolvenz angemeldet. Das Verfahren sei zum Monatsbeginn eröffnet
worden, berichtete Schulte-Kaubrügger. Voraussichtlich noch im
September werde über einen möglichen Personalabbau bei Kettler
entschieden, hieß es. Das Familienunternehmen aus dem sauerländischen
Ense beschäftigt allein in Deutschland rund 1100 Mitarbeiter.

    Es sei mit einem "erheblichen Mitarbeiterabbau" zu rechnen, sagte
Schulte-Kaubrügger. Nach "Handelsblatt"-Informationen aus Firmenkreisen
könnten weniger als 200 Beschäftigte betroffen sein. Der Abbau falle
damit geringer aus als erwartet, so die Zeitung.

    Notwendig sei auch eine Vereinfachung der Firmenstruktur und eine
Reduktion der Produktpalette. Viele Produkte könnten nicht rentabel
hergestellt werden, erklärte der Sachwalter. Geplant sei, die
Forderungen der Gläubiger vollständig zu befriedigen.

    Die Firma Kettler hatte in den Jahrzehnten nach dem Zweiten
Weltkrieg in Deutschland einen steilen Aufstieg erlebt. Zu den größten
Erfolgen gehörte das Kettcar. Außerdem nimmt die Firma für sich in
Anspruch, das weltweit erste Aluminium-Fahrrad auf den Markt gebracht zu
haben. Die Angebotspalette reicht heute von Fitnessgeräten über
Fahrräder und Spielfahrzeuge bis zu Freizeit- und
Gartenmöbeln./uta/DP/jha