WOLFSBURG/SALZBURG (dpa-AFX) - Auch 100 Tage nach dem Rücktritt von
Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch muss der Volkswagen
-Konzern weiter nach einem Nachfolger für den einstigen
Konzernpatriarchen suchen. Berthold Huber von der IG Metall führt das
Kontrollgremium noch immer kommissarisch. Wie aus VW-Kreisen verlautete,
ist eine rasche Nachfolge weiter unwahrscheinlich. Piëch hatte mit
seinem Rücktritt Ende April alle seine acht Aufsichtsratsämter im
Konzern abgegeben.

    Dazu zählten neben dem Chefkontrolleursposten noch Ämter bei Audi
, Ducati, MAN , Porsche, der Porsche Holding Salzburg
(Europas größter Autohändler) sowie zwei Posten bei Scania 
. Nur Posten Nummer neun im Aufsichtsrat des VW-Großaktionärs
Porsche Holding PSE hält Piëch noch heute. Der 78-Jährige war jedoch
bei der PSE-Hauptversammlung wenige Tage nach seinem Rücktritt nicht
erschienen; er sagte kurzfristig ab.

    Seine Frau Ursula hielt Mandate im Aufsichtsrat des Konzerns und bei
der VW-Tochter Audi. Auch sie legte beide Ämter Ende April nieder. Mit
Ausnahme des Chefkontrolleurspostens im Konzern sind inzwischen alle
anderen einst vom Ehepaar Piëch ausgefüllten Aufsichtsratsämter neu
besetzt. Ferdinand Piëch hatte den VW-Konzern über Jahrzehnte als
Manager, Vorstandschef und am Ende als Chefkontrolleur
geprägt./loh/DP/he