PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben sich am
Donnerstag angesichts gemischter Vorgaben von den Überseemärkten und
einer Nachrichtenflut von Unternehmensseite unentschlossen gezeigt. Der
EuroStoxx 50  schwankte am Morgen vom Plus ins Minus und stand
zuletzt 0,23 Prozent höher bei 3583,82 Punkten.

    Zuvor hatten die chinesischen Börsen nach ihrer Talfahrt vom
Wochenbeginn erneut im Minus geschlossen. Dagegen hatte sich das
Geschäftsklima in der Eurozone im Juli überraschend stark aufgehellt.
Die US-Notenbank Fed hatte mit der Beibehaltung des Leitzins für keine
Überraschung gesorgt.

    Der Pariser Leitindex CAC 40  gewann zuletzt 0,49 Prozent
auf 5041,83 Punkte. In London stieg der FTSE-100-Index  um 0,44
Prozent auf 6660,15 Punkte. In Athen blieb die Börse weiterhin
geschlossen.
    
    Zwischenstände aus Athen könnten später für Bewegung sorgen.
"Vermutlich wird es auch wieder Nachrichten aus Griechenland geben, da
die Verhandlungsführer der geldgebenden Organisationen vor Ort sind",
sagt National-Bank-Analyst Jan Bottermann. 

     Eine wahre Nachrichtenflut an Unternehmensberichten stand am
Donnerstag im Fokus der Anleger: Die Bilanzen der verschiedenen
Unternehmen fielen jedoch sehr unterschiedlich stark aus.

    Die Aktien von Nokia   setzten sich an die
Spitze des EuroStoxx 50 mit einem Plus von 7,53 Prozent. Der finnische
Netzwerkausrüster, der Alcatel-Lucent   schlucken
will, konnte im zweiten Quartal im Tagesgeschäft Fortschritte vorweisen
und den Umsatz steigern. Die Papiere von Alcatel-Lucent verteuerten sich
um mehr als 5 Prozent. 

    Der französische Strom- und Gaskonzern Engie  
hatte zwar im ersten Halbjahr wegen niedrigerer Rohstoffpreise weniger
umgesetzt und verdient. Doch der Konzern, der früher GDF Suez hieß,
hielt an seinen Jahreszielen fest und die Aktien kletterten um 2,99
Prozent.

     AB Inbev   war am Vormittag schlechtester Wert im
EuroStoxx 50. Die Aktien gaben Bekanntgabe der Zahlen für das zweite
Quartal um 4,32 Prozent nach. Der weltgrößte Brauereikonzern litt
unter dem starken Dollar.

    Die europäischen Banken entwickelten sich uneinheitlich: Während
die Deutsche-Bank-Aktien  um zweieinhalb Prozent stiegen, gaben
die Papiere der Royal Bank of Scotland    im
"Footsie"-Index um ein halbes Prozent nach und die der Banco Santander
 um 2 Prozent. 

    Schwächster Industriezweig im europäischen Branchentableau waren
die Autozulieferer- und hersteller. Der entsprechende
Stoxx-600-Unterindex gab um 1 Prozent nach. Im CAC 40 war der Autobauer
Renault trotz solider Zahlen mit einem Minus von rund acht Prozent
schwächster Wert. Die Papiere hatten allerdings im Jahresverlauf auch
zu den Gewinnern gehört. 

        Im Swiss-Market-Index (SMI)  hatte der Rückversicherer
Swiss Re   seine Zahlen für das zweite Quartal
vorgelegt, die aber nicht gut ankamen. Die Papiere gaben um 2,99 Prozent
nach und waren damit am frühen Vormittag schwächster Wert im Schweizer
Leitindex./mzs/das