SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Der Jeanshersteller Levi Strauss will künftig
"smarte" Stoffe verarbeiten, mit denen Bekleidungsstücke in
Eingabeinstrumente für Smartphones und andere Mobilgeräte verwandelt
werden können. Levi's ist der erste Kooperationspartner von Google
  im "Project Jacquard", mit dem "intelligente
Textilien" massentauglich gemacht werden sollen.

    "Es gibt eine Chance, dass die von uns geliebte Kleidung uns dabei
helfen kann, das beste und notwendige dieser digitalen Welt
anzusprechen", sagte Paul Dillinger, Designer bei Levi Strauss, am
Freitag auf der Entwicklerkonferenz Google I/O in San Francisco. "Und
wenn wir dabei den Augenkontakt mit der Person beibehalten können, mit
der wir gerade zu Abend essen, dann hat das einen besonderen Wert."

    Um Jacken und andere Kleidungsstücke als eine Art Trackpad
einsetzen zu können, müssen in den Stoffen dünne Metallfäden
verwoben werden. Dabei standen die Forscher vor der Herausforderung,
dass die Fäden sowie die winzigen Kommunikationschips die Herstellung
der Stoffe schadlos überstehen. Außerdem sollten die Stoffe in
beliebigen Farben herstellt werden können. Dillinger erinnerte daran,
dass der deutschstämmige Unternehmensgründer Levi Strauss und sein
Partner Jacob Davis bei der Erfindung der Jeans im 19. Jahrhundert
erstmals Kupfernieten eingesetzt hatten. "Damit schließt sich ein Kreis
aus Tradition und Innovation."

    Mit einem berührungssensitiven Jackenärmel könnte ein
Smartphone-Anwender beispielsweise einen Anruf auf seinem Kopfhörer
annehmen, ohne das Telefon auf der Tasche zu holen./chd/DP/he