NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs blickt
skeptisch auf die deutschen Rückversicherer. Der Druck auf die Prämien
lasse zwar nach. Argumente für einen Kauf der Aktien von Munich Re
 und Hannover Rück  sieht Analyst William Elderkin
dennoch nicht. Im Gegenteil: Er hält die Papiere der Munich Re für zu
hoch bewertet und stufte sie auf "Verkaufen" ab. Bei den Anteilsscheinen
des Konkurrenten Hannover Rück rät er weiterhin zum Verkauf.

    Der Prämienrückgang scheine sich zu verlangsamen und die Preise
könnten sich bis Ende 2016 stabilisieren, schrieb Elderkin in einer am
Mittwoch vorgelegten Branchenstudie. Allerdings vollziehe sich ein
nachhaltiger Wandel in der Branche. Der Experte rechnet vor diesem
Hintergrund nicht mit mittelfristigen Preiserhöhungen. 

MEHR ALTERNATIVEN FÜR KUNDEN

    In der Vergangenheit seien Rückversicherer insbesondere nach
großen Naturkatastrophen in der Lage gewesen, höhere Prämien
durchzusetzen. Das scheine aber angesichts reichlich vorhandener
alternativer Kapazitäten im zuvor hochprofitablen
Naturkatastrophen-Rückversicherungsgeschäft wie etwa
Katastrophenanleihen nicht mehr der Fall zu sein. 

    Insgesamt seien die Geschäftsmodelle der europäischen
Rückversicherer im aktuell schwierigen Marktumfeld aber robust, schrieb
Elderkin. Der Großteil ihrer Portfolios bestehe aus komplexen Produkten
mit hohen Eintrittsbarrieren. Der Marktrückgang der vergangenen beiden
Jahre betreffe hingegen nur einen kleinen - wenngleich sehr profitablen
- Teil des Geschäfts der Assekuranzen. Daher seien die
Geschäftsmodelle insgesamt nicht bedroht. 

FAVORITEN AUS DER SCHWEIZ

    Zu den Favoriten des Analysten zählt im Umfeld nachhaltig
niedrigerer Renditen im Rückversicherungsgeschäft die Swiss Re
 
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