HAHN/MAINZ (dpa-AFX) - Der Flughafen Hahn kommt beim Frachtverkehr nicht
aus dem Sinkflug - dagegen macht er bei den Passagierzahlen Boden gut.
Im ersten Vierteljahr ging der Frachtverkehr um 13,4 Prozent im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 25 517 Tonnen zurück, wie aus
Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Flughäfen (ADV) hervorgeht. Am
Hunsrück-Airport wurden von Januar bis März 466 616 Passagiere
abgefertigt - ein Plus von 15,6 Prozent. Der verschuldete Flughafen
steht seit wenigen Wochen zum Verkauf. Er gehört zu 82,5 Prozent
Rheinland-Pfalz, die restlichen 17,5 Prozent besitzt Hessen.

    Die CDU Rheinland-Pfalz wirft der rot-grünen Landesregierung die
falsche Politik für den Hahn vor. "Wir brauchen Konzepte, was man dort
machen will. Verkaufen kann nicht alles sein", sagte
CDU-Generalsekretär Patrick Schnieder der Deutschen Presse-Agentur.
"Man muss Frachtkunden suchen, derzeit laufen sie aber alle weg." Der
größte Fehler sei gewesen, die Frankfurter Flughafengesellschaft
Fraport  2009 als Anteilseigner herauszulassen. Damals regierte
die SPD im Land allein.

    Im vergangenen Jahr war der Airport noch tiefer in die roten Zahlen
gerutscht. Er kämpft mit dem Weggang von Kunden. Zuletzt hatte die
chinesische Fracht-Airline Yangtze River Express ihre Flieger nach
Süddeutschland abgezogen. "Die Situation wird schwieriger", sagte der
CDU-Generalsekretär. "Wir glauben, dass der Hahn grundsätzlich
Potenzial hat, vor allem die Fracht, aber das muss man heben."

    Das SPD-geführte Verkehrsministerium zeigt sich "optimistisch mit
Blick auf die Ausschreibung, weil die EU-Beihilfeverfahren positiv
geklärt sind und der Flughafen mit Zustimmung der Kommission
entschuldet worden ist". Außerdem sei der Flughafen von finanziellen
Belastungen aus der Umwandlung eines Militärairports in einen zivilen
befreit worden. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hatte Mitte Mai
im "Trierischen Volksfreund" gesagt, es gebe bereits
Interessenten./vr/DP/he