PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Dank der Geldflut der Notenbanken steuern die
wichtigsten Aktienmärkte Europas auf ihr stärkstes Quartal seit Jahren
zu. Trotz Griechenland- und Ukraine-Krise ging es für alle Börsen mit
Ausnahme der in Athen nach oben. Dem EuroStoxx 50  als
Leitindex der Eurozone winkt ein Gewinn von mehr als 18 Prozent. Es
wäre das stärkste Plus seit dem dritten Quartal 2009 und sein
stärkstes erstes Quartal seit 1998.

    Demgegenüber war die Stimmung am heutigen Dienstag eher lau. Die
meisten Indizes in Europa zeigten sich wenig verändert und gaben
zuletzt moderat nach. Vor zahlreichen wichtigen Konjunkturdaten aus den
USA am Nachmittag hielten sich viele Anleger zurück. Der EuroStoxx 50
sank um minimale 0,08 Prozent auf 3724,94 Punkte.

    An der Pariser Börse bewegte sich der CAC-40-Index  mit
plus 0,03 Prozent auf 5085,25 Punkten ebenfalls kaum vom Fleck. Anleger
dürfen sich hier aktuell über einen Quartalsgewinn von 19 Prozent
freuen.

    Der Londoner FTSE 100  büßte zuletzt 0,50 Prozent auf
6857,02 Zähler ein. Der Start ins neue Jahr brachte für die Anleger im
"Footsie" bis dato ein Plus von etwas mehr als 4 Prozent.

    Unter den 18 westeuropäischen Börsen wird nur Griechenland einen
Quartalsverlust erleiden, der sich aktuell auf knapp 5 Prozent beläuft.
An diesem Morgen zeigte sich der Athex Composite indes sehr freundlich.

    Angesichts der fulminanten Aufwärtsbewegungen sollten laut
Marktanalyst Gregor Kuhn vom Broker IG jedoch potenzielle
Belastungsfaktoren nicht außer Acht gelassen werden. "Vorneweg gehört
dazu im April vor allem der mögliche Austritt Griechenlands aus der
Eurozone, der die Schwankungsintensität an den Kapitalmärkten deutlich
forcieren würde", warnte er.

    Aus Branchensicht gab es am Dienstag nur wenige Verlierer. Der
Autosektor  zeigte sich mit minus 0,23 Prozent am
schwächsten, während der Reise- und Freizeitsektor  die
Subindizes im Stoxx Europe 600  anführte. Air France-KLM
  als Favorit des Sektors stieg um 3,42 Prozent. Die
Aktien von Thomas Cook   folgte nach Aussagen zur
Geschäftsentwicklung des zweitgrößten europäischen
Reiseveranstalters an dritter Stelle mit plus 1,68 Prozent. 

    Die Anteilsscheine von Kingfisher    waren Favorit
im "Footsie" mit plus 4,58 Prozent. Europas größter Baumarktbetreiber
veröffentlichte seinen Geschäftsbericht für 2014/15 und kündigte an,
sein Filialnetz auszudünnen.

    Für die Papiere von Philips   ging es im
EuroStoxx um 0,70 Prozent abwärts. Der Elektronikkonzern gibt den
Großteil seiner Sparte für LED- und Autolicht-Bauteile in die Hände
von Finanzinvestoren und verspricht sich von dem Verkauf einen
Bruttoerlös von 2,8 Milliarden US-Dollar (2,6 Mrd Euro)./ck/das