PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach den Rekordhochs der vergangenen
Handelstage deutet sich für die wichtigsten europäischen Aktienmärkte
ein ruhiger Wochenausklang an. Händler sprachen von einer immer noch
positiven Grundstimmung unter den Anlegern, die in den März ausstrahlen
dürfte.

    Der EuroStoxx 50  notierte am Freitagvormittag 0,24
Prozent tiefer bei 3566,51 Punkten, nachdem er am Vortag den höchsten
Stand seit Juni 2008 erklommen hatte. In Paris sank der CAC-40-Index
 um 0,12 Prozent auf 4904,86 Punkte. Der Londoner Leitindex
FTSE 100  fiel um 0,06 Prozent auf 6945,35 Punkte, hatte im
frühen Handel aber ein Rekordhoch bei 6950 Zählern geschafft.

    Der griechische Leitindex Athex Composite verlor hingegen weitere
3,2 Prozent. Damit büßte er in den vergangenen drei Handelstagen rund
zwei Drittel seines zehnprozentigen Gewinns vom Dienstag ein, als die
vorläufige Übereinkunft im Schuldenstreit die Kurse getrieben hatte.

    Obwohl einige europäische Leitindizes diese Woche neue Hochs
erreicht hätten und die Märkte eigentlich überkauft seien, glaubten
viele Akteure an eine weitere Aufwärtsbewegung, sagte Analyst Markus
Huber von Peregrine & Black. Dazu trügen die etwas entspanntere Lage in
der Ostukraine sowie die Aussichten auf verlängerte EU-Finanzhilfen
für Griechenland bei. Dafür sind jedoch noch die Zustimmungen von vier
nationalen Parlamenten sowie das einstimmige Votum aller
Eurozone-Mitglieder nötig. An diesem Freitag stimmt der Deutsche
Bundestag ab. Eine Zustimmung gilt als sicher.
    
    Unter den 19 Branchen innerhalb des Stoxx 600  standen
Industriewerte  und Versorgertitel  mit moderaten
Gewinnen an der Spitze. Ganz unten im Sektortableau befanden sich die
Segmente Chemie  und Gesundheit , die um jeweils ein
halbes Prozent nachgaben.

    Unter den Einzelwerten ragten die Aktien von Airbus 
 an der EuroStoxx-Spitze mit einem Plus von 6,5 Prozent klar
heraus. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern verdiente im vergangenen
Jahr trotz teuren Ärgers mit dem Militärtransporter A400M so gut wie
nie zuvor. Vor allem gute Geschäfte mit Verkehrsflugzeugen ließen den
Überschuss um 59 Prozent auf gut 2,3 Milliarden Euro hochspringen. Die
Aktionäre können sich über eine Rekorddividende von 1,20 Euro je
Anteil und die Aussicht auf weiter steigende Ausschüttungen freuen.

    Die nach wie vor teilverstaatlichte britische Bank Lloyds 
 kämpft sich mit einem harten Sparkurs weiter aus der Krise.
Den Anteilseignern winkt erstmals seit vielen Jahren wieder eine
Dividende. Nach bestandenem Stresstest und der Rückkehr in die
Gewinnzone sollen 0,75 Pence je Aktie ausgeschüttet werden.
Lloyds-Papiere verteuerten sich um 1,45 Prozent und waren damit
zweitstärkster Wert im Stoxx-50-Index./edh/das