KÖLN/ - Ein Warnstreik des Wach- und
Sicherheitspersonals an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn hat am
Dienstag nur zu geringen Beeinträchtigungen für die Passagiere
geführt. Am Airport Köln/Bonn kam es nach Angaben eines Sprechers
vereinzelt zu Verzögerungen. Am Düsseldorfer Flughafen verlief der
Flugbetrieb für die Passagiere nach Angaben des Unternehmens normal.

    "Wir spüren die Auswirkungen des Streiks natürlich hinter den
Kulissen. Aber trotz aller Einschränkungen konnten wir die
Kontrollstellen soweit besetzen, dass es bisher keine Auswirkungen auf
den Flug- oder Passagierbetrieb gab", sagte ein Flughafensprecher in
Düsseldorf.

    Nach Gewerkschaftsangaben führte der Streik aber zu "erheblichen
Problemen im internen Sicherheitsbereich der Airports". Vor den
Einfahrtstoren des Kölner Flughafens habe es lange Lkw-Warteschlangen
gegeben. Etliche Frachtmaschinen seien deshalb nur mit Verspätung
gestartet.

    Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich rund 300
Sicherheitskräfte an dem Ausstand - doppelt so viele wie erwartet.
Betroffen waren die Waren-, Fracht-, Bordkarten- und Personalkontrolle.
Die Sicherheitskontrolle der Passagiere wurde an den
nordrhein-westfälischen Flughäfen hingegen nicht bestreikt.

    Doch auch dort will Verdi noch in dieser Woche einen Ausstand
organisieren. Dieser Warnstreik soll am Vortag angekündigt werden, um
den Fluggästen Umbuchungen zu ermöglichen.

    Drei Verhandlungsrunden für die 34 000 Beschäftigten des Wach- und
Sicherheitsgewerbes in NRW waren bisher ohne Einigung geblieben. Verdi
fordert Lohnerhöhungen zwischen 1,50 Euro und 2,50 Euro pro Stunde.
Verhandlungsführerin Andrea Becker verlangte, die Sicherheitsbranche
müsse tarifpolitisch neu aufgestellt werden: "Qualifizierte Arbeit und
motivierte Beschäftigte an Flughäfen und in anderen sensiblen
Bereichen kann man nur bei angemessenen Löhnen erwarten."

    Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der
Sicherheitswirtschaft, Harald Olschok, warf Verdi dagegen eine "völlig
unrealistische Tarifpolitik" vor. Die Gewerkschaft habe die Bodenhaftung
verloren.

    Am vergangenen Freitag hatte Verdi bereits das Sicherheitspersonal
am Stuttgarter und am Hamburger Flughafen zu Arbeitsniederlegungen
aufgerufen. Dort war es zu Gedränge und langen Warteschlangen
gekommen./rea/DP/men