PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Donnerstag in den
Jubelchor über die fortgesetzte Billiggeld-Politik in den USA
eingestimmt. Der Eurostoxx 50  schnellte um 3,33 Prozent auf
3153,77 Punkte nach oben. Damit übertraf der Leitindex der Eurozone
sogar sein sattes Tagesplus von etwas mehr als drei Prozent von Mitte
Oktober. Auch damals kam Schützenhilfe von den Notenbanken: Die
Hoffnung auf stärkere Konjunkturhilfen hatte einen Rutsch an den
europäischen Börsen beendet.

    In Paris stieg der CAC 40  an diesem Donnerstag um 3,35
Prozent auf 4249,49 Punkte, und in London ging es für den FTSE 100
 um 2,04 Prozent auf 6466,00 Zähler nach oben.

    Am Mittwochabend hatte die US-Notenbank Fed ihr
Niedrigzins-Versprechen bekräftigt. "Eine Woche vor Heiligabend ist der
Weihnachtsmann nun auch an den globalen Aktienmärkten angekommen",
kommentierte Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG die Aussagen von
Fed-Chefin Janet Yellen. Sie hatte angedeutet, dass die seit längerem
erwartete, erste Zinserhöhung seit der Finanzkrise vermutlich nicht vor
dem zweiten Quartal 2015 stattfinden wird.

    Auch von der Konjunkturseite kamen positive Signale: Die Stimmung in
der deutschen Wirtschaft hat sich zum Jahresende trotz der
Russland-Krise weiter aufgehellt und in den USA war der Sammelindex der
wirtschaftlichen Frühindikatoren etwas stärker gestiegen als
erwartet.

    Im Branchentableau leuchteten die Vorzeichen durch die Bank grün.
Am stärksten ging es für den Index der Technologiewerte 
nach oben. Er stieg um vier Prozent, gefolgt um Bautitel-Index
 mit plus 3,92 Prozent.

    Laut einem Pressebericht hat der vor der Aufspaltung stehende
niederländische Elektronikkonzern Philips   vier
Interessenten für sein Geschäft mit LED-Bauteilen gefunden. Für die
Papiere ging es daraufhin um mehr als fünf Prozent nach oben. Für den
Spitzenplatz im Eurostoxx 50 reichte allerdings selbst dieses satte Plus
nicht. Bester Wert waren die Aktien des französischen Baukonzerns Vinci
  mit plus sechs Prozent. 

    Wie gut die Stimmung der Anleger war, verdeutlicht ein Blick auf das
Ende des Leitindex der Eurozone. Dort verteuerten sich RWE-Aktien
 um rund zwei Prozent. 

    In Paris kletterten Carrefour-Papiere   um vier
Prozent nach oben. Die französische Supermarktkette verkauft einen Teil
ihrer brasilianischen Tochter an den Milliardär Abilio Diniz, um sich
für weiteres Wachstum auf dem brasilianischen Markt zu
rüsten./mis/jha/