PALO ALTO (dpa-AFX) - Facebook   macht es Nutzern des
anonymen Internet-Browsers Tor leichter, das Online-Netzwerk zu nutzen.
Dafür hat Facebook eine eigene Adresse im Tor-Netzwerk eingerichtet.
Solche Angebote werden "Hidden Services", versteckte Dienste, genannt.
Facebook ist nun für Tor-Nutzer unter https://facebookcorewwwi.onion/
erreichbar.

    Internet-Adressen, die nur über das Tor-Netzwerk angesteuert werden
können, enden alle auf .onion. Das ist angelehnt an den Namen Tor, der
für "The Onion Router" (Zwiebel-Router) steht. Tor verschlüsselt Daten
in mehreren Schichten, wie bei einer Zwiebel.

    Der Tor-Browser verschleiert den Standort seiner Nutzer, indem er
ihre Anfrage über mehrere Zwischenstationen zum Ziel leitet. Damit
sorgt er für mehr Anonymität als herkömmliche Internet-Browser. In
Ländern mit Internet-Zensur nutzen Menschen den Tor-Browser, um die
offiziellen Schranken zu umgehen. So können sie unter anderem Facebook
auch in Ländern erreichen, in denen das soziale Netzwerk eigentlich
blockiert ist. Tor zufolge nutzen etwa 2 Millionen Menschen den Browser,
darunter gut 200 000 aus Deutschland.

    Doch Tor-Nutzer stoßen bei Facebook auf ein Problem. Weil ihre
Anfragen unterschiedlich durch das Tor-Netz aus Zwischenstationen
geleitet werden, scheint ihr Standort zu springen. "Für unser System
sieht es so aus, als würde jemand, der sich erst von Australien aus
verbunden hat, plötzlich in Schweden oder Kanada sein", schrieb
Facebook-Programmierer Alec Muffett am Freitag. Facebook gehe dann
normalerweise davon aus, dass das Profil gehackt sei. Die Facebook-Seite
für Tor verbindet die Nutzer nun direkt mit den Rechenzentren des
Netzwerkes, schreibt Muffett.

    Trotz Tor sind die Facebook-Nutzer nicht vollständig anonym: Wer
den Datenverkehr beobachten kann, könnte eine Person identifizieren,
wenn sie sich unter ihrem Namen auf Facebook anmeldet. Allerdings
wüsste der Angreifer dann immer noch nicht den tatsächlichen Standort
des Nutzers. "Der Hidden Service ist ein riesiger Vorteil für Nutzer,
die Privatsphäre und Sicherheit wollen, aber nicht unbedingt
Anonymität", schrieb Runa Sandvik von Tor auf dem Online-Netzwerk
Twitter ./jbn/DP/men
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