NEW YORK (dpa-AFX) - Apple   will die Streaming-App
der teuer zugekauften Musik-Firma Beats laut einem Zeitungsbericht in
seine iTunes-Plattform integrieren. Hintergrund sei ein deutlicher
Rückgang der digitalen Musikverkäufe des Download-Dienstes um 13 bis
14 Prozent seit Jahresbeginn, berichtete das "Wall Street Journal" am
Freitag unter Berufung auf informierte Personen.

    Die Einbindung von Beats in iTunes sei für das kommende Jahr
geplant, hieß es in dem Bericht. Die Beats-App bietet ein Musik-Abo
für zehn Dollar im Monat an. Der Technologie-Blog "TechCrunch" hatte
schon vor Monaten unter Berufung auf Insider berichtet, dass Apple Beats
in iTunes einfließen lassen wolle. Die Beats-App solle dagegen komplett
vom Markt verschwinden, hieß es dabei.

    Viele Branchenkenner hatten von Anfang an darauf spekuliert, dass
Apple bei der drei Milliarden Dollar schweren Beats-Übernahme vor allem
auf das Streaming-Geschäft und ein Musik-Abo setzt - und nicht so sehr
auf die Kopfhörer, mit denen die Firma bislang weitaus mehr Geld
verdient. Apple hatte den Deal im Sommer abgeschlossen.

MUSIK-STREAMINGDIENSTE IM KOMMEN

    Musik-Streamingdienste sind schon seit einiger Zeit im Kommen.
Anbieter wie Spotify, Rdio oder Pandora verzeichnen Zulauf, während das
klassische Download-Geschäft und CD-Verkäufe zurückgehen. Allerdings
ist das Download-Geschäft, in dem Apples iTunes die weltweite Nummer
eins ist, immer noch vielfach größer. So hat der
Streaming-Marktführer Spotify nach jüngsten verfügbaren Angaben rund
40 Millionen Nutzer - und darunter etwa 10 Millionen zahlende Kunden.

    Nutzerzahlen des zunächst nur in den USA verfügbaren
Beats-Musikdienstes wurden bisher nicht veröffentlicht. Laut
Medienberichten soll er zum Zeitpunkt der Übernahme durch Apple nur
einige Hunderttausend Kunden gehabt haben. Im Gegensatz zu Spotify hat
Beats kein Gratis-Angebot, es werden immer rund zehn Dollar im Monat
fällig. Apple entwickelte aber selbst den werbefinanzierten Dienst
iTunes Radio.

    Als Kunst im Streaming-Geschäft gilt oft, den Musikgeschmack der
Nutzer mit Vorschlägen zu treffen. Denn die Kunden sind oft mit der
Auswahl von 20 oder 30 Millionen Songs überfordert. Apple-Manager
behaupteten bei der Beats-Übernahme, der Dienst habe dieses Problem
besonders gut gelöst./so/DP/stk