NEW YORK (dpa-AFX) - Angetrieben von positiv aufgenommenen
Unternehmenszahlen hat sich der US-Aktienmarkt am Freitag weiter erholt.
Der Dow Jones Industrial  schloss 0,76 Prozent höher bei 16
805,41 Punkten. Auf Wochensicht bedeutete das mit plus 2,59 Prozent den
größten Gewinn im laufenden Jahr nach vier Wochenverlusten in Folge.

    Für den marktbreiten S&P 500  ging es am Freitag um 0,71
Prozent auf 1964,58 Zähler nach oben und der technologielastige Nasdaq
100  stieg um 0,74 Prozent auf 4042,02 Punkte.

'BERICHTSSAISON VERLÄUFT GUT' - GELDPOLITIK BLEIBT ABER IM BLICK

    Die Berichtssaison verlaufe bisher recht gut, sagte ein
Investmentexperte in New York. Zudem vertrauten die Anleger nach wie vor
auf die Unterstützung durch die US-Notenbank Fed. Die könnte dem Markt
in der kommenden Woche mit ihrer Entscheidung über die weitere
Geldpolitik frische Impulse verleihen. Als ausgemacht gilt, dass die Fed
ihr zur Konjunkturunterstützung initiiertes Wertpapierkaufprogramm
einstellen wird. 

    Für spannender halten Experten daher mögliche neue Formulierungen
zur ersten Leitzinsanhebung seit der Finanzkrise. Bislang hieß es, dass
zwischen dem Ende des Ankaufprogramms und dem ersten Zinsschritt eine
"beträchtliche Zeitspanne" liegen wird. Die Billiggeldpolitik der Fed
gilt als einer der wesentlichen Kurstreiber am Aktienmarkt der
vergangene Jahre.

MICROSOFT MACHT BEI ERNEUERUNG FORTSCHRITTE - AKTIENKURS STEIGT

    Auf Unternehmensseite glänzte Microsoft   mit
Zahlen. Der Software-Konzern kommt bei seiner Geschäftserneuerung
voran. Die Aktien gewannen an der Dow-Spitze 2,47 Prozent. Für die
Aktien des Pharmakonzerns Bristol-Myers Squibb (BMS)  ging es
dank einer guten Gewinnentwicklung um 2,15 Prozent nach oben. Die Titel
des Branchenkollegen Pfizer   stiegen nach der
Ankündigung eines neuen, milliardenschweren Aktienrückkaufprogramms um
1,78 Prozent. 

    Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G)  
stimmte die Anleger mit der angekündigten Abspaltung des
Batteriegeschäfts positiv. Für die P&G-Papiere ging es um 2,32 Prozent
nach oben. Die Titel des Paketdienstes UPS  
schlossen trotz überraschend guter Zahlen nur 0,11 Prozent höher.
Allerdings hatte sich der Kurs zuletzt bereitserholt.

HOHER VERLUST BELASTET AMAZON-KURS

    Miese Stimmung hingegen bei den Aktionären von Amazon 
. Der Online-Händler schockte mit einem überraschend hohen
Verlust. Die Papiere brachen als Schlusslicht im Nasdaq 100 um mehr als
acht Prozent ein. Ford-Aktien   büßten mehr als vier
Prozent ein. Der Autobauer bekommt in Europa einfach nicht die Kurve.
Nach einem kurzen Ausreißer in die Gewinnzone gab es im abgelaufenen
Quartal wieder Verluste. 

    Abseits der Berichtssaison zogen die Titel des Bananenkonzerns
Chiquita  um 2,91 Prozent an. Nachdem das Management den
brasilianischen Safthersteller Cutrale mit einem erhöhten
Übernahmeangebot eigentlich hatte abblitzen lassen, lehnten die
Aktionäre nun die seit längerem angedachte Fusion mit dem irischen
Rivalen Fyffes ab. Das Unternehmen will nun wieder Gespräche mit
Cutrale über dessen erhöhtes Angebot aufnehmen. 

EUROKURS BLEIBT UNTER 1,27 US-DOLLAR

    Der Kurs des Euro lag zuletzt bei 1,2669 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2659 (Donnerstag: 1,2669)
US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7900 (0,7893) Euro.
Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen um 3/32 Punkte
auf 100 31/32 Punkte ein. Ihre Rendite betrug 2,26 Prozent./mis/he