(neu: Schlusskurse, Bernstein Research, Commerzbank, S&P Capital)

     - Probleme in einigen Sparten von BASF 
sowie die gesenkte Konzernprognose für das kommende Jahr haben am
Freitag die Aktien des Chemieunternehmens unter Druck gesetzt. Zum
Handelsschluss büßten die Anteilsscheine am Dax-Ende 3,17 Prozent auf
68,78 Euro ein. Der Leitindex  gab um 0,66 Prozent nach. 

    "Mischung und Qualität der Zahlen im dritten Quartal hätten besser
sein können", sagte ein Experte, der nicht namentlich genannt werden
wollte. Vor allem das operative Ergebnis im nachgelagerten Geschäft
(Downstream), etwa in den Segmenten Performance Products, Functional
Materials und Agriculture, bezeichneten Analysten als schwach. 

NEGATIVSTE ÜBERRASCHUNG KOMMT AUS DEM AGRO-BEREICH

    Die wohl negativste Überraschung sei hier aus dem Agro-Bereich
gekommen, dessen operatives Ergebnis (Ebit) mehr als 70 Prozent unter
den Schätzungen gelegen habe, schrieb Analyst Markus Mayer von der
Baader Bank. Auch die Öl- und Gasförderung habe deutlich unter den
Erwartungen gelegen, während der Bereich Gashandel extrem positiv
abgeschlossen habe - die durchschnittliche Analystenschätzung sei um
mehr als 200 Prozent übertroffen worden.

    Auf Konzernebene hätten sich in diesem Quartal
Währungsschwankungen nicht mehr negativ ausgewirkt, meinte
Commerzbank-Analyst Lutz Grüten. Zudem hätten zwar die Umsätze die
Markterwartungen übertroffen, schrieb der Experte Clive Roberts vom
Analysehaus S&P Capital. Die Gewinne dagegen seien niedriger als gedacht
ausgefallen. 

GESENKTE PROGNOSE FÜR ANALYSTEN KEINE ÜBERRASCHUNG

    Analyst Jeremy Redenius von Bernstein Research führte die
Enttäuschung beim bereinigte Gewinn je Aktie vor allem auf die
unerwartet hohen Ertragssteuern zurück. Dem Free Cashflow des
Chemiekonzerns attestierte er jedoch eine gute Entwicklung. Wegen der im
Branchenvergleich höheren und zunehmend stabileren Gewinne verdienten
die Aktien eine höhere Bewertung. 

    Die gesenkte Prognose für das operative Ergebnis (Ebitda) 2015
dürfte laut einigen Experten am Markt ebenfalls negativ aufgenommen
worden sein. Für Analysten hingegen sei dies keine Überraschung
gewesen. "Dieses 14-Milliarden-Euro-Ziel hat im Markt bereits seit
Jahren keine wirkliche Rolle mehr gespielt, denn die Schätzungen lagen
längst deutlich darunter", fasste es der Experte zusammen, der nicht
namentlich genannt werden wollte. Der Mittelwert der nun von BASF
genannten Zielspanne zwischen 10 und 12 Milliarden Euro entspricht der
durchschnittlichen Analystenprognose./ck/das/la/he
BASF (TG:BAS)
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