SUNNYVALE (dpa-AFX) - Yahoo  -Chefin Marissa Mayer
macht beim Konzernumbau Fortschritte. Der US-Internetkonzern konnte
seinen Umsatz im dritten Quartal zwar nur um ein Prozent auf 1,09
Milliarden Dollar (0,86 Mrd. Euro) zum entsprechenden Vorjahreszeitraum
steigern, die Erwartungen der Wall Street damit aber übertreffen. Zudem
zeigt der am Dienstag veröffentlichte Finanzbericht einen deutlichen
Anstieg von 296,7 Millionen auf 6,77 Milliarden Dollar beim
Netto-Gewinn. Im nachbörslichen Handel legten Yahoo-Aktien um mehr als
ein Prozent zu.

    Der Profittreiber war allerdings Yahoos Beteiligung am chinesischen
Onlineriesen Alibaba. Der hatte im September ein fulminantes Debut an
der New Yorker Börse gefeiert und Yahoo als Großeigner damit einen
hohen Profit beschert. Konzernchefin Mayer steht nun allerdings unter
Zugzwang, die Gewinne aus dem Alibaba-Börsengang effizient einzusetzen.
Zudem fällt der Anreiz für Investoren, sich über Yahoo an Alibaba zu
beteiligen, nach dem Börsengang weg.

MAYER: 'WIR HATTEN EIN GUTES, SOLIDES QUARTAL'

    Zuletzt hatte der New Yorker Finanzinvestor Starboard Value Yahoos
Führungsteam unter Druck gesetzt. In einem offenen Brief forderte
Starboards Manager Jeffrey Smith Yahoo-Chefin Mayer auf, einen
strategischen Zusammenschluss mit dem Erzrivalen AOL  
zu prüfen. Smith will außerdem, dass Yahoo die Kosten senkt und den
Gewinn aus der Alibaba-Beteiligung zum Vorteil der Aktionäre einsetzt.

    Der jüngste Geschäftsbericht dürfte Yahoos Management zumindest
etwas den Rücken stärken. "Wir hatten ein gutes, solides Quartal",
sagte Mayer. Yahoo meldete ein Umsatzplus von 200 Millionen Dollar im
begehrten mobilen Geschäft. Der Konzern will durch neue Inhalte und
Funktionen mehr Nutzer und damit Werbeanzeigen auf die Yahoo-Angebote
locken. Bislang war die Entwicklung eher durchwachsen, nun sieht Mayer
erste Erfolge. 

    Yahoo leidet unter der harten Konkurrenz von Rivalen wie Google
  und Facebook  . Alle drei
Unternehmen finanzieren sich größtenteils über Werbung. Zum einen
verkaufen sie grafische Werbeanzeigen - die sogenannten Banner - und zum
anderen bezahlte Links bei Suchmaschinen. Derzeit versuchen sie vor
allem, im umkämpften mobilen Markt mit Smartphones und Tablets Anteile
zu gewinnen.