NORTH CHICAGO (dpa-AFX) - Der US-Pharmakonzern Abbvie und Shire haben
sich nun ganz offiziell von der angepeilten Übernahme des
irisch-britischen Unternehmens verabschiedet. Die Amerikaner teilten am
Montag mit, dass sich beide Firmen entsprechend geeinigt hätten. Zuvor
hatte bereits der Abbvie-Verwaltungsrat seinen Aktionären empfohlen,
die Übernahme des Branchenkollegen abzulehnen. Abbvie machte erneut die
kürzlich geänderten Steuerregeln in den USA für den Abbruch des
Übernahmeversuchs verantwortlich.

    Die Amerikaner hatten eigentlich vorgehabt, Shire für 51 Milliarden
US-Dollar zu übernehmen. Der Konzern wollte durch die Verlagerung
seines Firmensitzes Steuern sparen. Dieser bislang gängigen Praxis,
mittels einer Firmenübernahme im Ausland der Steuerlast in den USA zu
entkommen, hatte im September aber der US-Fiskus einen Riegel
vorgeschoben. Für Abbvie wird der Deal dadurch uninteressant. Als
Entschädigung wird der Konzern gut 1,6 Milliarden Dollar an Shire
überweisen./he