ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE  und ein
Stadtwerkekonsortium müssen die Fertigstellung des
Steinkohle-Großkraftwerks in Hamm wegen technischer Probleme auf
unbestimmte Zeit verschieben. Das sagte RWE-Kraftwerkschef Matthias
Hartung am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa und bestätigte damit
einen Bericht des "Handelsblatt" (online).

    Es gebe technische Probleme bei der Dampferzeugung in einem der
beiden 800 Megawatt leistenden neuen Kraftwerksblöcke, erklärte
Hartung. Ursprünglich war die Fertigstellung für Anfang 2008 geplant.
Der andere neue Block war Mitte 2014 - ebenfalls verspätet - in Betrieb
gegangen und läuft Hartung zufolge ohne Probleme.

    Das mit dem Bau beauftragte Unternehmen Alstom  
habe sein Sanierungskonzept für die Mängel in dem Kraftwerk
zurückgezogen. Deshalb habe RWE den zuletzt geplanten Termin für die
Fertigstellung des Blocks Mitte 2015 gestrichen. Das Kraftwerk solle
aber auf jeden Fall fertiggestellt werden. Beide Blöcke zusammen
können rund drei Millionen Haushalte mit Strom versorgen.

    Die Investitionskosten haben sich laut "Handelsblatt" schon jetzt
von 2 Milliarden Euro auf mindestens 2,4 Milliarden Euro erhöht und
könnten auf 3 Milliarden Euro klettern. Hartung wollte sich zur Höhe
des möglichen Schadens nicht äußern. An dem Projekt sind neben RWE 23
Stadtwerke beteiligt, die zusammen 23 Prozent halten./rs/DP/stk