BERLIN (dpa-AFX) - Die Pilotenvereinigung Cockpit hat die Lufthansa
 scharf dafür kritisiert, dass sie ab morgen wieder nach Tel
Aviv fliegt. "Wir können die Entscheidung aus sicherheitstechnischer
Sicht nicht nachvollziehen. Unseren Erkenntnissen nach hat sich in den
letzten Tagen absolut nichts an der Bedrohungslage geändert", sagte
Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg "Handelsblatt Online". Nach Angaben der
israelischen Armee kann ihr Abwehrsystem "Eisenkuppel" 10 Prozent der
von den Palästinensern abgefeuerten Raketen nicht abfangen.

    Die Lufthansa hatte - ebenso wie Air Berlin  - am Dienstag
die Flüge gestoppt, nachdem eine Rakete in relativer Nähe zum
Flughafen Tel Aviv eingeschlagen war. Beide Gesellschaften haben für
diesen Samstag die Wiederaufnahme der Flüge angekündigt.

    Über den Schritt der Lufthansa vermutete der Cockpit-Sprecher:
"Entweder wurde sie durch Druck dazu gezwungen, den Betrieb wieder
aufzunehmen. Dies ginge über Druck aus Israel, politischen Druck aus
Berlin - oder Profitinteressen stehen im Vordergrund." Handwerg, der
selbst Lufthansa-Pilot ist, fügte hinzu: "Sicherheitstechnisch lässt
sich das jedenfalls nicht erklären."/and/DP/he