APA ots news: Coface: Abstufung auf A4 - Brasiliens Wirtschaft stellt
sich auf ein Jahr der Reformen ein - ANHANG

Wien (APA-ots) - Brasilien hat die vergangene dynamische Konjunktur nicht  
genutzt, um Reformen zur Modernisierung der Infrastruktur und zur 
Verbesserung des Geschäftsumfeldes umzusetzen. Trotz seines 
Potentials durch die Marktgröße, ist die Leistungsfähigkeit des 
Marktes schwach. Die lokalen Unternehmen leiden unter den geringen 
Margen aufgrund der hohen Löhne, Transport- und Energiekosten. 
Zusätzlich ist der Wettbewerb mit importierten Gütern eine 
Herausforderung für die meisten Firmen. 

Coface erwartet eine beachtliche Entschleunigung des BIP-Wachstums 
auf +1,3% im Jahr 2014 (2013: +2,5%). Das ist auf den langsam 
wachsenden Haushaltskonsum, die sinkenden Investitionen und auf die 
schwache Handelsbilanz zurückzuführen. Im Jahr 2015 zeigt sich ein 
Aufwärtstrend - Coface prognostiziert ein erhöhtes 
Wirtschaftswachstum zur Jahresmitte. 

Zwtl.: 2014: Handelsschwächen in den nächsten Monaten 

Nach einem geringen Anstieg von +1,0% im Jahr 2012, entwickelte 
sich das BIP-Wachstum 2013 mit +2,5% wesentlich besser. Die 
Wirtschaftsaktivität wurde vor allem durch eine Steigerung der 
Investitionen um +6,3% angekurbelt (2012: +4%). Trotz dieser 
Verbesserungen blieb das Niveau an Investitionen jedoch insgesamt 
sehr gering und trug nur 18,4% zum BIP-Wachstum 2013 bei. 

Für mehrere Jahre wurde das Wachstum vom Haushaltskonsum getragen, 
der gelegentlich das BIP-Wachstum sogar überschritt. Die wachsende 
Mittelklasse und der vereinfachte Zugang zu Krediten förderten dieses 
Szenario. Jetzt hat das Model jedoch seine Grenzen erreicht: Die 
Zinsraten und der inflationäre Druck haben sich erhöht und parallel 
dazu wachsen die Löhne sehr langsam. 

Im Jahr 2014 werden geringe Wirtschaftsaktivitäten und eine hohe 
Inflation erwartet. Aufgrund der Fußballweltmeisterschaft und der 
Präsidentschaftswahlen wurden die Geschäftstätigkeiten zum Teil 
beschränkt. Mehrere Industrien und Dienstleister mussten den Betrieb 
an Spieltagen einstellen, da die Transport-Infrastruktur nicht 
ausreichte. Von der WM profitierten nur bestimmte Branchen wie 
Tourismus, Restaurants und die Bekleidungsindustrie. 

Unternehmer haben ihre Investitionen im zweiten Quartal 2014 
verschoben und es nicht klar, ob die Investitionen 2015 an Dynamik 
gewinnen. Die nächste Regierung wird restriktive Maßnahmen setzen 
müssen, um die Inflation wieder auf Kurs zu bringen. 

"Wir erwarten für 2014 eine schwächere Entwicklung des BIP - im 
besten Falle ein Plus von +1,3%. Im März 2014 hat Coface Brasilien in 
der Länderbewertung von A3 auf A4 abgestuft. Die höhere 
Risikowahrnehmung kann auf die Verschlechterung offizieller 
wirtschaftlicher Indikatoren, den niedrigen Investitionslevel, die 
hohe Inflation und die fehlende Geschäftstätigkeit zurückgeführt 
werden", erklärt Patricia Krause, Regional Economist Coface Latin 
America. 

Zwtl.: Schwierige Zeit für die Industrie hält an 

- Der Chemiesektor wird voraussichtlich durch seine fehlende 
Wettbewerbsfähigkeit  weiterhin seine hohe Risikobewertung behalten. 
Die Energiepreise werden steigen und die Abhängigkeit von 
importiertem Erdgas wird sich auch mittelfristig nicht ändern. Die 
Investitionen bleiben auf einem niedrigen Niveau, da das Vertrauen in 
die Wirtschaft fehlt und die Investitionskosten durch die hohen 
Tagesgeldzinsen steigen. 

- Der Automobilsektor hat einen herausfordernden Start in diesem 
Jahr hinter sich. Steigende Steuern, neue Sicherheitsregeln und die 
argentinischen Marktbeschränkungen belasteten die Industrie. Trotz 
dieser Verschlechterungen schätzt Coface das Risiko des Sektors, 
aufgrund seiner Verhandlungsmacht und seiner Bedeutung als 
Steuerzahler, als "mittel" ein. Außerdem erwartet Coface, dass die 
Regierung Initiativen zur Ankurbelung der niedrigen 
Geschäftstätigkeit startet. 

- Der Agrarsektor wird 2014 aufgrund der stabilen Preise und des 
leichten Anstiegs der Gesamternte geringfügig wachsen. Das Szenario 
"Mittleres Risiko" wurde unter der Annahme getroffen, dass keine 
unerwarteten Wetterereignisse oder vermehrten Kreditvergaben 
stattfinden. Höhere Zinsraten und eine schlechte Hafeninfrastruktur 
können die Profitabilität negativ beeinflussen. 

- Der Stahlsektor hängt, wie in vielen Teilen der Welt, vom 
Produktionsniveau in China ab. Coface prognostiziert, dass sich das 
Überangebot auch 2014 fortsetzen wird und die Stahlpreise kurzfristig 
nicht steigen werden. Aufgrund dessen wird die Rentabilität der 
Stahlunternehmen auf einem geringen Niveau bleiben. 

- Der Einzelhandel wird stärker als das BIP wachsen, jedoch nicht 
mehr so dynamisch wie zuvor. Niedrigere Gewinne bei den Reallöhnen 
und höhere Zinsen werden auch eine negative Rolle in diesem Segment 
spielen. 

Zwtl.: 2015: ein Wendepunkt? 

Die Prognose für 2015 zeigt immer noch ein niedriges BIP-Wachstum 
und eine weitere Beschleunigung der Inflation. Es ist ein Jahr der 
Anpassungen, in dem die niedriggehaltenen Preise wieder in ihr 
Gleichgewicht kommen werden. Dies würde die Geschäftstätigkeit 
kurzfristig negativ beeinflussen, aber mittelfristig das 
Wirtschaftswachstum steigern und langfristig das Vertrauen der 
Investoren erhöhen. 

Zwtl.: Über Coface 

The Coface Group, a worldwide leader in credit insurance, offers 
companies around the globe solutions to protect them against the risk 
of financial default of their clients, both on the domestic market 
and for export. In 2013, the Group, supported by its 4,440 staff, 
posted a consolidated turnover of Euro1.440 billion. Present directly 
or indirectly in 97 countries, it secures transactions of over 37,000 
companies in more than 200 countries. Each quarter, Coface publishes 
its assessments of country risk for 160 countries, based on its 
unique knowledge of companies payment behaviour and on the expertise 
of its 350 underwriters located close to clients and their debtors. 

In France, Coface manages export public guarantees on behalf of 
the French State. 

www.coface.com 

Coface SA. is listed on Euronext Paris - Compartment A  
ISIN: FR0010667147 / Ticker: COFA 

Rückfragehinweis: 
   Susanne KRÖNES 
   Division Director Innovation & Organisation 
   Tel.: 01/515 54 512 
   susanne.kroenes@coface.com 

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OTS0058    2014-07-24/10:02