DARMSTADT (dpa-AFX) - Wird die angepeilte Übernahme von AZ Electronic
Materials durch das Pharma- und Chemieunternehmen Merck KGaA 
zur unendlichen Geschichte? Eigentlich hatten die Darmstädter den
Zukauf an diesem Freitag endlich in trockene Tücher bringen wollen,
aber die chinesische Kartellbehörde mauert offenbar weiter. Der
Zeitplan für das Barangebot für die britische Spezialfirma sei wegen
andauernder Gespräche mit dem zuständigen Pekinger Ministerium
abermals um zwei Wochen auf den 2. Mai verschoben worden, teilte Merck
am Freitag mit. Dies ist nun schon die sechste Verlängerung der Anfang
Dezember angekündigten Übernahme.

    Bis Freitagmittag seien Merck rund 67,53 Prozent des Aktienkapitals
von AZ Electronic angedient worden, hieß es in der Mitteilung weiter.
Der Dax -Konzern bietet für die Briten 403,5 Pence in bar je
Aktie. Damit wird das Unternehmen mit rund 1,9 Milliarden Euro bewertet.
Damit die Übernahme klappt, wollen die Darmstädter 75 Prozent
bekommen, unter der Voraussetzung, dass die Chinesen kartellrechtlich
grünes Licht geben. Mit dem Zukauf will Merck das lukrative Geschäft
mit Produkten für die Elektroindustrie weiter ausbauen. Bis auf die
Genehmigung aus China hat Merck inzwischen alle relevanten Zusagen
seitens der Wettbewerbshüter erhalten./he