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WOCHENAUSBLICK: Dax hat dank EZB-Milliarden weiteres Rekord-Potenzial

Freitag 30 Januar 2015
 - Zuletzt kannte der Dax  nur eine
Richtung: nach oben. Und wenn es nach einigen Experten geht, ist dank
der EZB-Milliarden das Ende der Fahnenstange immer noch nicht erreicht.
Allerdings wird die Luft in der neuen Woche dünner, nachdem der
deutsche Leitindex zuletzt einen Rekord nach dem anderen markiert hat. 

    Zur Vorsicht mahnen der Streit zwischen Griechenland und seinen
Geldgebern über den Sparkurs des Landes und die im Jahresverlauf
erwartete Straffung der US-Geldpolitik. Ebenfalls im Fokus steht die
Fortsetzung der Berichtssaison. 

UMFELD HELLT SICH AUF

    Sehr gute Aussichten für weiter steigende Kurse sieht Guido
Schäfers im aktuellen Bernecker-Börsenbrief "Die Termin-Börse". Denn
mit dem angekündigten Wertpapier-Kaufprogramm schwäche die
Europäische Zentralbank (EZB) das schon niedrige Zinsniveau weiter, was
Aktien als Anlage noch attraktiver mache. Auch seien private und
institutionelle Investoren trotz des fast ununterbrochenen Höhenflugs
seit 2009 noch immer wenig in Dividendenpapieren investiert. "Von einem
heiß laufenden Aktienmarkt kann also absolut keine Rede sein."

    Dazu helle sich das wirtschaftliche Umfeld erstaunlich rasch auf, so
der Experte. Die Verbraucherstimmung in Deutschland habe sich unerwartet
stark verbessert, auch weil die niedrigen Energiepreise wie ein
Konjunkturprogramm wirkten. Zudem profitierten die exportstarken
hiesigen Unternehmen vom schwachen Euro, was die jüngsten
Quartalsberichte bestätigten. Auch die Kreditnachfrage habe sich einer
vierteljährlichen EZB-Umfrage zufolge verbessert und sei so hoch wie
zuletzt 2006. 

LUFT WIRD DÜNNER - ANLEGER BLENDEN NEGATIVE ASPEKTE AUS

    "Vieles spricht dafür, dass der Aufwärtsimpuls noch nicht zu Ende
ist", schreibt Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. Die
Anleger hätten Kursrücksetzer beim Dax in den vergangenen Tagen
"wiederholt als Kaufgelegenheit genutzt". Allerdings sei der
Kursaufschwung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. 

    Laut Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research ist es nach
dem Gipfelsturm der vergangenen Monate nun an der "Zeit für eine
Ruhepause". Seit dem Tief Mitte Oktober habe das wichtigste deutsche
Börsenbarometer um rund 2400 Punkte oder fast 30 Prozent zugelegt.
Saurenz attestiert den Anlegern eine einseitige Wahrnehmung: Derzeit
blickten sie vor allem auf die EZB und blendeten negative Aspekte wie
den Konflikt in der Ukraine und das Thema Griechenland aus. 

RISIKEN AUS USA DROHEN - MUNICH RE UND DAIMLER MIT ZAHLEN

    Aber "das muss nicht so bleiben", warnte Saurenz. Risiken drohten
auch aus den USA. Zwar hätten die Zahlen der dortigen Technologie- und
Internetunternehmen bislang überzeugt. Doch seien diese sehr abhängig
vom konjunkturabhängigen Werbemarkt. Entsprechend könnte eine
wirtschaftliche Delle die hohen Aktienbewertungen bei Facebook, Twitter
oder Amazon unter Druck setzen, was nicht ohne Folgen für die Kurse am
deutschen Markt bliebe.

    In Deutschland müssen die Anleger bis zum Mittwoch auf die ersten
Unternehmenszahlen warten: Dann berichten unter anderem Hannover Rück
, der Lichtspezialist Osram  und der Maschinenbauer
Gea  über ihre Geschäftsentwicklung. Tags darauf folgen mit
Hannover-Rück-Konkurrent Munich Re  und Daimler 
zwei Dax-Konzerne. 

US-ARBEITSMARKTBERICHT IM FOKUS

    Aus Konjunktursicht stehen am Montag Einkaufsmanager-Indizes aus
Europa, China und Japan auf der Agenda - sie gelten als wichtiger
konjunktureller Frühindikator. Am Donnerstag sollte das deutsche
Ifo-Geschäftsklima einen Blick wert sein, bevor zum Wochenausklang der
Arbeitsmarktbericht der amerikanischen Regierung die Aufmerksamkeit auf
sich ziehen sollte. 

    Die Beschäftigungslage hat entscheidende Bedeutung für die
Zinspolitik der US-Notenbank Fed. Dass die weltgrößte Volkswirtschaft
im letzten Quartal nicht so stark wie erwartet gewachsen ist, sollte
Beobachtern zufolge wenig an der Erwartung einer ersten Zinsanhebung
noch in diesem Jahr ändern./gl/ck/he

    --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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