Registration Strip Icon for default Registrieren Sie sich kostenlos, um Echtzeitkurse, interaktive Charts, Live-Optionsfluss und mehr zu erhalten.
Zurück zu den Devisen News

ROUNDUP: Novartis schafft Gewinnsprung - Pharmasparte enttäuscht aber

Donnerstag 24 April 2014
BASEL (dpa-AFX) - Der Schweizer Pharmakonzern Novartis 
 ist dank der hohen Nachfrage aus Schwellenländern und eines
Sondererlöses mit einem kräftigen Gewinnplus in das Jahr gestartet.
Unter dem Strich sei der Überschuss im ersten Quartal um fast ein
Viertel auf 3 Milliarden US-Dollar gestiegen, wie der in einem radikalen
Konzernumbau steckende Pharmakonzern am Donnerstag in Basel mitteilte.
Analysten hatten sich jedoch beim Umsatz mehr erwartet und bemängelten
zudem die Umsatzentwicklung bei Kernprodukten. Die Aktie gehörte daher
am Vormittag mit einem Minus von 1,05 Prozent auf 75,45 Schweizer
Franken zu den Verlierern im Schweizer Leitindex SMI .

    Durch die stärkere Ausrichtung auf lukrative Geschäftsfelder wie
Krebsmedikamente oder auch Augenheilkunde sei das Unternehmen für
zukünftiges Wachstum gut positioniert, sagte Konzernchef Joseph Jimenez
und bestätigte den im Januar ausgegebenen Umsatz- und Gewinnausblick
für das laufende Geschäftsjahr. 

MILLIARDENSCHWERER UMBAU

    Der Bayer-Konkurrent hatte erst am Dienstag einen weitreichenden
Konzernumbau bekannt gegeben. Dabei will sich Novartis auf die bisher
größten Sparten Pharma, Augenheilmittel und Generika fokussieren.
Dafür wird das Geschäft mit Tierarzneimitteln an den US-Konzern Eli
Lilly   und die Sparte für Impfstoffe ohne
Grippemittel an den britischen Konkurrenten GlaxoSmithKline 
 verkauft. Die Schweizer kaufen im Gegenzug die Krebsmittel von
GlaxoSmithKline. Die Grippemittel sollen später veräußert werden. 

    Aber auch ohne den großangelegten Umbau lief es im vergangenen
ersten Quartal nicht schlecht für den Konzern. Zum stattlichen
Gewinnanstieg trug neben der Nachfrage aus den Schwellenländern und
Kosteneinsparungen von rund 540 Millionen Dollar allerdings maßgeblich
der außerordentliche Gewinn aus dem Verkauf des
Bluttransfusionsgeschäftes an die spanische Grifols bei. Der Anfang
Januar abgeschlossene Verkauf spülte Novartis alleine 900 Millionen
Dollar vor Steuern in die Kasse. Das operative Ergebnis verbesserte sich
um 22 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar. 

WECHSELKURSE KNABBERN AM UMSATZ 

    Der Umsatz kletterte um ein Prozent auf 14 Milliarden Dollar. Hier
hinterließen vor allem der schwache Yen und die Aufwertung des
Schweizer Franken erneut ihre Bremsspuren. Zu konstanten Wechselkursen
wäre der Umsatz um 3 Prozent gestiegen. Analysten hatten im Schnitt mit
14,2 Milliarden gerechnet.

    Die Experten kritisierten die Umsatzentwicklung von Kernprodukten
wie dem Multiple-Sklerose-Mittel Gilenya oder dem Krebsmittel Afinitor,
die hinter den Erwartungen des Marktes zurückgeblieben wären. Nicht
gut kam etwa die schlechteren Umsatzaussichten für Afinitor an.
Überraschend sei auch, dass der Erlös mit dem Blutdrucksenker Diovan
trotz weiterer Verzögerungen beim Markteintritt billigerer Generika in
den USA nicht besser ausgefallen sei, hieß es. Vorstandschef Jimenez
geht derzeit davon aus, dass ein Konkurrenzprodukt für die
Diovan-Monotherapie Anfang des dritten Quartals auf den Markt kommt.
Jeder zusätzliche Monat ohne billigere Nachahmermittel für Diovan
bedeuten für Novartis 100 Millionen US-Dollar mehr an Umsatz. 

PHARMASPARTE ENTTÄUSCHT

    Insgesamt war der Erlös in der Pharmasparte mit einem Rückgang um
ein Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar leicht rückläufig. Das operative
Ergebnis der Sparte sank wegen Restrukturierungskosten um 13 Prozent auf
2,2 Milliarden Dollar. 

    Da aber die Konkurrenz durch Nachahmerpillen geringer ist als noch
im Januar befürchtet, bekräftigte der Novartis-Chef den Ausblick für
2014: Ohne Währungseffekte soll der Umsatz weiterhin im unteren bis
mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Das operative Ergebnis
vor Sonderposten soll stärker als der Erlös steigen. Nach drei Monaten
betrug es 3,66 Milliarden Dollar und stieg damit währungsbereinigt um
sechs Prozent./ep/she/stb
Zurück zu den Devisen News