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ROUNDUP 3/Kreise: Potash sieht 50 Euro je K+S-Aktie als überhöht an

Freitag 3 Juli 2015
(neu: Kreise zu Potash)

    KASSEL (dpa-AFX) - Der kanadische Düngerhersteller Potash 
sieht Kreisen zufolge einen Preis von 50 Euro je K+S-Aktie als
überhöht an. Dies wäre fast das doppelte des Durchschnittspreises der
Papiere des deutschen Konkurrenten in den vergangenen zwölf Monaten vor
Bekanntwerden des Übernahmeinteresses, berichtete die
Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitagabend unter Berufung auf mit den
Kanadiern vertraute Personen. Weder Potash noch K+S hätten eine
Stellungnahme abgeben wollen. 

    Zuvor hatte die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX aus dem Umfeld des
Kasseler Unternehmens erfahren, dass Potash tiefer in die Tasche greifen
muss. Erst wenn es ein neues Angebot gebe, werde man sich wieder damit
befassen, hieß es. Vorher sehe das Management keinen Anlass für
Gespräche mit den Kanadiern.

K+S WERTET GEBOT ALS ZU NIEDRIG

    K+S-Sprecher Michael Wudonig sagte am Freitag, die Potash-Mitteilung
vom Morgen enthalte nichts Neues. Wenn es neue Vorschläge gebe, werde
man diese pflichtgemäß prüfen. Im Momente gebe es aber keinen neuen
Sachstand. Die K+S-Aktie schloss am Freitag 4,44 Prozent höher bei
38,665 Euro. Der Kurs reicht damit noch nicht ganz an das Potash-Angebot
von 41 Euro pro Aktie heran. Einige Anleger zweifeln also noch daran,
dass das Geschäft zustande kommt. Im nachbörslichen Handel bei Lang &
Schwarz änderte sich der Kurs auch nach der neuesten Wendung kaum.

    Das Gebot der Kanadier entspräche einer Offerte von rund 7,8
Milliarden Euro für alle ausstehenden Aktien. K+S hatte das Angebot am
Donnerstag offiziell ausgeschlagen. Das Angebot ist dem K+S-Management
zu wenig: Es zeige "nicht den fundamentalen Wert von K+S und ist nicht
im Interesse des Unternehmens", hieß es aus Kassel.

POTASH-CHEF VERSPRICHT SICHERHEIT FÜR ARBEITNEHMER

    Daraufhin hatte Potash eine Charmeoffensive gestartet. Das Angebot
ziele nicht darauf ab, Minen zu schließen, die Produktion zu drosseln,
das Salz-Geschäft zu verkaufen oder Personal abzubauen, hatten die
Kanadier mitgeteilt. Wenn sich die Deutschen auf ein Treffen einließen,
könnten viele Punkte geklärt werden.

    Der Konzern hatte außerdem die Höhe des Gebots verteidigt. 41 Euro
entsprächen einem Aufschlag von 57 Prozent auf den volumengewichteten
Durchschnittskurs der vergangenen 12 Monate. Dieser Durchschnittskurs
bezieht mit ein, wie viele Papiere zu welchem Kurs jeweils gehandelt
wurden. Kurz vor Bekanntwerden der Übernahmegerüchte lag der Wert der
K+S-Papiere allerdings bei gut 29 Euro und damit über dem von Potash
genannten Durchschnittskurs. Gemessen daran läge die Prämie bei gut 41
Prozent.

GROSSE SPIELER IN DER BRANCHE

    Potash sieht nach eigenen Angaben nur "minimale Überschneidungen"
zwischen den Geschäftsbereichen der beiden Firmen. Potash-Chef Jochen
Tilk zeigte sich überzeugt, dass ein Kauf "bessere
Entwicklungsmöglichkeiten und mehr Arbeitsplatzsicherheit für alle
Mitarbeiter" biete.

    K+S und Potash gehören zu den größten Kaliherstellern der Welt.
K+S ist zudem der weltweit größte Salzhersteller, Potash ist in diesem
Bereich bislang nicht vertreten./fri/ceb/she/stw/he
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