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Brent-Öl fällt erstmals seit Ende Januar unter 50 US-Dollar

Montag 3 August 2015
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise bleiben nach schwachen
Konjunkturdaten aus China und einem weiter hohen Angebot auf Talfahrt.
Am späten Montagnachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der
Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 49,90 US-Dollar. Das waren
2,31 Dollar weniger als am Freitag. Damit sank der Brent-Preis erstmals
seit Ende Januar unter die Marke von 50 Dollar. Der Preis für ein Fass
der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,28 auf
45,83 Dollar. 

    Schwache Konjunkturdaten aus den USA und aus China drückten weiter
auf die Ölpreise, weil sie auf eine schwächer wachsende Nachfrage in
den beiden größten Volkswirtschaft der Welt hindeuten. Der für das
Wirtschaftsmagazin Caixin ermittelte Index zur Stimmung der
Einkaufsmanager in der chinesischen Industrie fiel mit 47,8 Punkten auf
ein Zweijahrestief. Werte unterhalb von 50 Punkten deuten darauf hin,
dass die Industrieproduktion schrumpft. Auch der offizielle
Stimmungsindikator, der vom chinesischen Handelsverband CFLP ermittelt
wird, war zuletzt schwächer ausgefallen. In den USA enttäuschte der
ISM-Indikator zur Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie
ebenfalls.

    Außerdem leiden die Ölpreise unter einem zu hohen Angebot. Neben
einer rekordhohen saudi-arabischen Produktion trage dazu eine auffällig
starke Produktion des Iraks bei, schreiben Analysten der Commerzbank.
Außerdem sorgten Meldungen für Preisdruck, wonach der Iran nach dem
Ende des Atomstreits bereits im November die Ölexporte deutlich
ausweiten will.

    Mittlerweile wird das Fördervolumen der Organisation
erdölexportierender Länder (Opec) auf durchschnittlich mehr als 32
Millionen Barrel pro Tag geschätzt, obwohl das Kartell eigentlich nur
30 Millionen Barrel anpeilt. "Die OPEC dreht sprichwörtlich den Hahn
weiter auf", kommentierte Experte Frederik Kunze von der NordLB. Er
wollte ein weiteres Abrutschen der Ölpreise nicht ausschließen: "Die
Kombination aus einer schwächelnden Nachfrage aus Fernost und der mehr
als auskömmlichen Versorgungslage ist schon als explosive Mischung zu
beurteilen." 

    Der Preis für Opec-Rohöl ging zuletzt ebenfalls zurück. Das
Opec-Sekretariat meldete am Montag, dass der Korbpreis der Ölsorten des
Kartells am Freitag bei 50,50 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gelegen
habe. Das waren 95 Cent weniger als am Vortag. Die Opec berechnet ihren
Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl
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