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Analyse: EZB hält Schlüssel für 'Grexit' in der Hand

Sonntag 29 März 2015
 - Griechenland kann die Staatspleite und den
Euro-Austritt nach Überzeugung von Ökonom Carsten Brzeski derzeit nur
dank der Hilfen der Europäischen Zentralbank (EZB) verhindern. "Die EZB
hält den Schlüssel für den Grexit in der Hand", sagte der
ING-Diba-Chefvolkswirt der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt.

    Zwar habe die EZB zuletzt die Zügel angezogen, indem sie
griechische Geschäftsbanken anwies, keine weiteren Staatspapiere ihres
Landes mehr zu kaufen. Gleichzeitig halte sie die Banken des Landes am
Leben, indem sie den Rahmen für Ela-Notkredite ständig erhöhe.

    Die Institute in Griechenland leiden darunter, dass Kunden ihre
Konten leeren und sind auf die Notkredite angewiesen. Ohne diese
Unterstützung würde den Banken vermutlich schnell das Geld ausgehen.
Brzeski betont: "Die EZB kann Ela nicht stoppen. Sonst würde sie den
Grexit heraufbeschwören. Und das ist nicht ihr Mandat."

    Diese Entscheidung dürfe nur die Politik treffen, sagte Brzeski:
"Die griechische Regierung muss anfangen, glaubwürdige Reformen
umzusetzen, um das restliche Geld aus dem Rettungsprogramm zu
bekommen."

    Zwar gebe es seit dem Besuch des griechischen Ministerpräsidenten
Alexis Tsipras bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "atmosphärische
Verbesserungen". "Inhaltlich ist die Gefahr eines Grexit aber genauso
groß wie zuvor." Denn niemand wisse, was die Regierung in Athen
eigentlich vorhabe.

    Nach Einschätzung von Experten reicht das Geld in der griechischen
Staatskasse bis Mitte April. Die Geldgeber wollen nur frische
Hilfsmilliarden nachschießen, wenn das hoch verschuldete Land weitere
umfangreiche Reformen in die Wege leitet. Griechenland ist vom
Kapitalmarkt abgeschnitten, die Steuereinnahmen brachen zuletzt
ein./hqs/DP/he
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